Programmübersicht 2024
Sektion Wettbewerb Spielfilm
Elf Beiträge konkurrieren um den Gershon‐Klein‐Spielfilmpreis. Benannt nach dem Berliner Kinopionier.
Spielfilme, die sich mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur in Geschichte, Gegenwart und Zukunft befassen. In denen jüdische Charaktere und Themen wesentlich die Handlung tragen und die von jüdischen Filmschaffenden stammen. Bevorzugt werden deutsche Premieren.
Der Preis wird von einer internationalen Festivaljury an den Regisseur/Regisseurin vergeben und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 EUR dotiert.
In der Regel werden alle Filme mit deutschen und englischen Untertiteln gezeigt. Die jeweilige Sprachfassung entnehmen Sie bitte den Angaben beim jeweiligen Film.
Sektion Wettbewerb Dokumentarfilm
Neun Beiträge konkurrieren um den Gershon‐Klein‐Spielfilmpreis. Benannt nach dem Berliner Kinopionier.
Dokumentarfilme, die sich mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur in Geschichte, Gegenwart und Zukunft befassen. In denen jüdische Charaktere und Themen wesentlich die Handlung tragen und die von jüdischen Filmschaffenden stammen. Die deutsche Premiere der eingereichten Filme ist erforderlich.
Der Preis wird von einer internationalen Festivaljury an den Regisseur/Regisseurin vergeben und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 EUR dotiert.
In der Regel werden alle Filme mit deutschen und englischen Untertiteln gezeigt. Die jeweilige Sprachfassung entnehmen Sie bitte den Angaben beim jeweiligen Film.
Sektion KINO FERMISHED
Bunt gemischt mit Genrevielfalt. Das besondere Kino des JFBB.
In der Regel werden alle Filme mit deutschen und englischen Untertiteln gezeigt. Die jeweilige Sprachfassung entnehmen Sie bitte den Angaben beim jeweiligen Film.
Sektion Kurzfilmprogramm: Nosh Nosh
Nosh Nosh bedeutet „Leckereien“ auf Jiddisch. Aber diese kurzen Filme sind keine Snacks für zwischendurch und auch kein Gruß aus der Küche. Es sind eigenständige Kunstwerke. Sie sind mal bitter, mal süß und immer voller thematischer und formaler Diversität. Die Küche ist international. Das schmeckt jedem und macht satt. Nosh Nosh eben.
2024 präsentiert das JFBB zwei Kurzfilmprogramme "Nosh Nosh".
In der Regel werden alle Filme mit deutschen und englischen Untertiteln gezeigt. Die jeweilige Sprachfassung entnehmen Sie bitte den Angaben beim jeweiligen Film.
Sektion Assembling The Pieces
Das Programm „Assembling the Pieces“ setzt Bruchstücke einer erschütterten Wirklichkeit neu zusammen. In persönlichen, dokumentarischen und künstlerischen Formen erzählen die Filme vom 7. Oktober und seinem Nachwirken: von Verlust, Überleben und Hoffnung – und davon, wie Menschen versuchen, das Unfassbare zu begreifen – Fragment für Fragment.
Sektion Bruch oder Kontinuität? „Antizionismus“ und Antisemitismus im Sozialismus und danach. Teil II: Antisemitismus im Postsozialismus
2024 beschäftigte sich das JFBB mit Antisemitismus im Sozialismus – von den Slánský-Prozessen bis zur „antizionistischen“ Propaganda Ende der 1960er- / Anfang der 1970er-Jahre und dem damit verbundenen Druck auf Juden und Jüdinnen in der Volksrepublik Polen, das Land zu verlassen. Oft trafen diese Kampagnen auf latent vorhandene antisemitische Stimmungslagen in der Bevölkerung, zumal die Shoa im sogenannten „Ostblock“ offiziell kaum aufgearbeitet wurde. Die jüdischen verschwanden hinter den kommunistischen Opfern des Nationalsozialismus, mit dem Sieg über den Faschismus wurde auch der Antisemitismus als „ausgerottet“ erklärt. Unter dem Teppich dieser „Basta“-Haltung hielten und entwickelten sich bekanntermaßen nationalistische, rechtsextreme und antisemitische Tendenzen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs waren neue Freiheiten und Möglichkeiten für Juden und Jüdinnen verbunden, gleichzeitig kam es zu einem Anstieg offen antisemitischer Haltungen.
Unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Wer an die Shoa erinnerte, galt oft als „Nestbeschmutzer“, das Band zwischen Nichtjuden und Juden war vielerorts gerissen, Schweigen herrschte vor, oft bis heute. Vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion wanderten Zehntausende Jüdinnen und Juden aus. Ostdeutschland erinnert die 1990er-Jahre als „Baseballschlägerjahre“, rechtsextreme Übergriffe und Rassismus waren an der Tagesordnung, der Antisemitismus lief immer mit, geredet wurde darüber kaum. Die diesjährige Filmreihe über Antisemitismus im Postsozialismus beleuchtet schlaglichtartig Situationen, denen sich Jüdinnen und Juden während und nach der politischen „Wende“ gegenübersahen – zwischen Verschweigen und Gedenken, Bedrohung und Hoffnung.