Sektion Wettbewerb Spielfilm

March '68

  • Krzysztof Lang
  • PL
  • 2022
  • 120 min

Eine Romeo-und-Julia-Geschichte vor dem Hintergrund studentischer Unruhen und staatlichem Antisemitismus im sozialistischen Polen des Jahres 1968. Hat eine junge Liebe zwischen Hetzkampagne, Bürgermiliz und Geheimdienst-Intrige eine Chance?

Als Janek Hania auf den Straßen des nächtlichen Warschaus davor rettet, von einem Auto überfahren zu werden, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Hanias Vater, ein Arzt, wurde aus fadenscheinigen Gründen entlassen. Er ist Jude und damit Opfer der antisemitischen Hetzkampagne, die im Zuge des Sechstagekrieges in fast allen Ostblock-Staaten gegen den „Zionismus“ und den „israelischen Imperialismus“ gefahren wird. Ministerpräsident Wladysław Gomułka beschuldigt die in der Volksrepublik Polen verbliebenen Juden und Jüdinnen zudem, als Agent_innen Israels und des Westens die Strippenzieher_innen der studentischen Proteste zu sein, die nach der Absetzung von Adam Mickiewicz’ Theaterklassiker „Die Ahnenfeier“ („Dziady“) wegen „antisowjetischer Tendenzen“ im März 1968 ausbrechen. Janeks Vater ist wiederum als hohes Tier im Geheimdienst maßgeblich an Repression und Gewalt gegen die Demonstrant*innen beteiligt… Aus der Perspektive eines jungen Liebespaars erzählt Regisseur Krzysztof Lang, wie Überlebende von Shoah und Ghetto mit ihren Familien zur Emigration aus ihrem polnischen Heimatland gezwungen werden. Ein Film, der das Lebensgefühl junger Leute zwischen Partys, Jazz, Romantik und Aufbruchsstimmung schildert, das jedoch von der Willkür der Staatsmacht zerstört wird. Historische Archivaufnahmen von Warschau im Jahr 1968 ergänzen den Spielfilm, der ungeschönt ein dunkles Kapitel jüngerer polnischer Geschichte aufrollt.


Dieser Film wird außerdem am 15.06.2023 in Viadrina Frankfurt Oder um 18:30 Uhr und am 17.06.2023 in Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio Eberswalde um 18:00 Uhr gezeigt.


Gäste:
Am 13.6., 17:30 im Kino Toni und am 14.6., 17:00 im Filmkunst66 ist Regisseur Krzysztof Lang nach dem Film zum Filmgespräch anwesend.


Trailer ansehen

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Credits

Originalitel March '68

Internationaler Titel March '68

Deutscher Titel March '68

JFBB Sektion Wettbewerb Spielfilm

  • Regisseur Krzysztof Lang

Land/Länder PL

Jahr 2022

Dauer 120 min


Portrait of Krzysztof Lang

Krzysztof Lang

BIO Krzysztof Lang is a Polish director, screenwriter and producer. He studied chemistry at the University of Warsaw (1968-1973). He graduated from Television and Radio Studies in 1981 and went on to join Zespół Filmowy “X” – a Polish production studio formed and led by acclaimed director Andrzej Wajda. Between 1982 and 1987 Lang was employed as a film director at The Warsaw Documentary Film Studio (WFD). He runs his own production company TFT. He has directed feature films, documentaries, TV series and television plays. His most notable works include the feature films Paper Marriage (1991), Prowokator (1995), Strefa ciszy (2000) and Lullaby Killer (2017), documentary films Proces (1990) and Warsaw Uprising 1944 (1994) and TV series such as Prawo miasta, Fala zbrodni and Magda M. As a theatre director he worked at the Contemporary Theatre in Warsaw and Moscow’s Luna Theatre, to name but a few. He has received many Polish and international awards, most notably the Golden Camera (Grand Prix Graz 1987) and Sesterce d’argent (Nyon 1992). He is a member of the Polish Filmmakers’ Association and The Polish Film Academy.