Sechs Jahre nach einem Attentat in einem beliebten Café in Tel Aviv trifft die Filmemacherin Überlebende, die bis heute traumatisiert sind... Parallel montiert werden die Bilder der Überwachungskameras und verdeutlichen die schockierende Brutalität des Anschlags.
Sie trugen Anzüge und saßen, wie die anderen Gäste, im Café Brenner im beliebten Sarona-Markt in Tel Aviv. Es war der 8. Juni 2016. Dann, plötzlich, schossen die beiden 21-jährigen palästinensischen Attentäter mit Maschinengewehren wahllos auf die Cafégäste. Panik brach aus. Es gab vier Tote und viele Verletzte. Der Schock saß tief. Sechs Jahre später spricht die Filmemacherin Tal Inbar mit jüdischen und arabischen Überlebenden. Durch die authentischen Bilder der Überwachungskameras stellt sie die schockierenden und brutalen Ereignisse in den Kontext dieser Erinnerungen. Eine junge Frau trauert noch heute um ihren erschossenen Vater. Ein arabischer Vater konnte seinen Sohn retten, aber in den Jahren danach brach seine Familie auseinander. Selten hat man als Betrachter:in die urplötzlich ausbrechende, schockierende Brutalität eines Attentats so nahe gespürt, wie in diesen Bildern und Zeug:innenaussagen.
Text: Jörg Taszman
Vorfilme: MAALBEEK (Ismaël Joffroy Chandoutis, FR 2020, 16 min) & WATU WOTE (Katja Benrath, DE/KE 2017, 22 min).
Nach der Filmvorführung von CLOSED CIRCUIT findet am Sa, 22. Juni um 13:30 Uhr das Panel Bildpolitiken des Terrors mit Benjamin Fischer (Programmdirektor Alfred Landecker Foundation) und Miro Dittrich (Senior Researcher CeMAS – Center für Monitoring, Analyse und Strategie) statt. Sprache: Deutsch, Eintritt frei, Filmkunst 66 – Saal 2.
Credits
Originalitel CLOSED CIRCUIT
Internationaler Titel CLOSED CIRCUIT
Deutscher Titel CLOSED CIRCUIT
JFBB Sektion Der Angst begegnen - Filmische Reflektionen von Terror, Trauma und Widerständigkeit
Land/Länder IL
Jahr 2022
Dauer 53
Tal Inbar
BIO Tal Inbar, a graduate of Sam Spiegel School of Film and Television in Jerusalem, is an independent filmmaker based in Tel-Aviv, Israel. During her studies, in addition to directing a short fiction film, she directed "The Home Front", a short documentary about the Sarona terror attack, with which she won several prizes including first place for students' documentaries in the Indian Cine Film Festival. Inbar was also a guest speaker at three universities as part of the MGSDII art residency in San Diego, California.
These days, after working as a content editor for the social media of Channel 13, she screened the first full length documentary she directed at the 2022 Docaviv FF. The film is an extended version of the Sarona terror attack story. The project is supported by YES, one of Israel’s most prominent broadcasters and produced by Nancy Spielberg, Tal Becher, Yoav Zeevi and Omri Uzrad.