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© JFBB/Goethe: Bernd Buder Lea Wohl von Haselberg Amos Geva Shelly Kupferberg

Jewcy Movies - ein Filmfestival mit 64 Filmen (in der 29. Festivalausgabe im Juni 2023), quer durch alle Genres. Vom Blockbuster, über Komödien bis hin zum Arthouse Kino: Sechs Tage lang gibt es die gesamte filmische Vielfalt jüdischer Erfahrungen in Berlin und Potsdam sowie weiteren Orten im Land Brandenburg auf der großen Leinwand.

Die JEWCY MOVIES finden wieder vom 18. bis 23. Juni 2024 statt.

Jewcy Movies - Das Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg ist nachdenklich und humorvoll, zwischen individueller Lebensgeschichte, politischem Essay und diskussionsfreudiger Dokumentation.


Das Festival beleuchtet jüdische Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Manchmal mit einem Augenzwinkern, aber immer tiefgründig. Jüdische Themen werden diskutiert, jüdische Biografien werden erzählt und jüdisches Leben in all seiner ganzen Erfahrung, Tradition und Alltagskultur gezeigt. Der Blickwinkel der Filmschaffenden aus der ganzen Welt ist dabei immer besonders und jenseits aller gängigen Klischees. Nach jedem Film gibt es spannende Diskussionen mit den anwesenden Filmschaffenden, Experten oder Zeitzeugen.

Das Festival bietet allen, die sich für Film, Kultur und Religion interessieren oder einfach nur neugierig und weltoffen sind, ein Forum, um sich auszutauschen, in altbekanntem etwas Neues zu entdecken und tief einzutauchen in Geschichte und Alltag. Stöbern Sie durch unser Programm.

Ein besonderes Anliegen unseres Festivals ist es, die Erinnerung an die Shoa wachzuhalten und ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Intoleranz, Rassismus und jegliche Verschwörungstheorien zu setzen. Jewcy Movies, das sind Filme für die Sichtbarkeit jüdischer Erfahrungen und ihrer Perspektiven.


Das Programm

Die Recherche und Auswahl der Filme in unserem Programm übernimmt ein fünfköpfiges Programmkollektiv, welches punktuell von Rechercheuren und Kuratoren unterstützt wird.

In zwei Wettbewerben werden aktuelle, internationale Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt. Die Filme konkurrieren um die begehrten Gershon-Klein Preise. In Kino Fermished, gibt es die breite Filmauswahl, über alle Genres hinweg und Nosh Nosh (jiddisch für „Leckereien“) zeigt ausgewählte Kurzfilme. Alle Wettbewerbe und Preise des Festivals finden Sie hier.

Ergänzt wurde das Programm in 2023 um vier Spezialreihen:

  • die Jewcy Horror Movies zeigen, wie jüdische Erzählungen die Vielfalt dieses Genres bereichern

  • eine Hommage wird dem Shoa-Überlebenden Jack Garfein gewidmet, der in Hollywood als Film- und Theaterregisseur und später Mitbegründer des „Method Acting“ Karriere machte und unter anderem Lehrer von James Dean war

  • das kanadisch-jüdische Satiriker-Duo Yidlife Crisis kuratiert für uns nicht nur eine Reihe mit kanadischen Filmen, die sie persönlich präsentieren werden, sondern sind mit ihrem Programm während des JFBB auch zu Gast im Jüdischen Museum Berlin

  • der Staat Israel begeht in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren und präsentieren Beiträge aus dieser spannenden und vitalen Film- und Serien-Nation, die so vielfältig und kritisch sind wie das gesamte JFBB-Programm

Nach jeder Filmvorführung gibt es interessante moderierte Gespräche mit den anwesenden Filmschaffenden.


Als eine unserer zentralen Aufgaben begreifen wir die Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Lesen Sie hier mehr zu unseren Filmbildungsangeboten für Schulklassen und hier alles zur offenen „Summerschool Jüdischer Film“ für Studierende aus der gesamten Bundesrepublik.


Wir freuen uns über Kooperationen mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und dem Jüdischen Museum Berlin.


Hintergrund des Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg

Das Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg wurde 1995 von Nicola Galliner, damals noch im Rahmen der Kulturarbeit der Jüdischen Gemeinde Berlin, gegründet und viele Jahre erfolgreich geleitet. Inzwischen hat sich das JFBB zum größten deutschen Festival mit Filmen zu jüdischen Themen und aus Israel entwickelt. Seit Anfang 2021 liegt das JFBB in den Händen von Doreen Goethe und Andreas Stein, die in der Branche als Veranstalter eines der weltweit führenden Festivals des osteuropäischen Films, dem FilmFestival Cottbus, einen exzellenten Ruf genießen.

Ein jüdisches Filmfestival in Berlin und Brandenburg zu veranstalten, der Region, in der die Shoa geplant und organisiert wurde, war und ist dabei mit einer besonderen Verantwortung verbunden, der wir als gesamtes JFBB-Team versuchen gerecht zu werden.

Aber was macht einen Film eigentlich zu einem jüdischen Film?

Dieses Thema bewegt auch das Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg seit seiner Gründung. Der Publizist Henryk M. Broder beantwortete diese in der Festschrift zum zehnjährigen Jubiläum des Jüdischen Filmfestival Berlin gewohnt pointiert:

„Alles, was nicht langweilig ist, ist jüdisch. Denn entgegen allen Vorurteilen gibt es nur einen Bereich, in dem Juden in der Tat dominieren. Es ist nicht das Bankwesen, nicht die Börse, nicht das Billard-Spiel. Es ist die Unterhaltung, das Showbusiness. … Was also macht einen jüdischen Film aus? Dasselbe, was ein jüdisches Buch oder jüdische Musik ausmacht. Er langweilt nicht. Kaum, dass er begonnen hat, ist er schon vorbei. Zwischen Anfang und Ende liegen 60, 120 oder 180 Minuten, doch es kommt nur auf die gefühlte Zeit an. Wenn es mehr als zehn Minuten sind, dann ist es kein jüdischer Film.“

Lesen Sie hier mehr zur Geschichte des jüdischen Kinos.