Gemeinsam mit weiteren Jugendlichen rekonstruieren sie ihre individuellen Erinnerungen an das rechtsterroristische Attentat in Norwegen, bei dem 69 Menschen – die meisten von ihnen Kinder und Jugendliche – ermordet wurden. In der Hoffnung, sich mit dem traumatischen Ereignis konfrontieren und die eigene Erfahrung gleichzeitig mit Gleichaltrigen teilen zu können, reinszenieren die vier Überlebenden das Erlebte auf minimalistisch-reduzierte Weise. In einem gemeinsamen Prozess der Sprachlosigkeit, der Trauer und des Verstehens lassen sie die anderen Jugendlichen das Geschehene nach ihren Anweisungen nachstellen. Der Dokumentarfilm begleitet sie dabei auf eine zurückhaltende und sensible Art und gibt den Beteiligten einen sicheren Raum für ihre Geschichten, Emotionen und Fragen. Dabei ist es gerade die Abstraktheit der Inszenierung, die das Unvorstellbare greifbar macht.
Text: Merlin Webers