03.05.2025

JFBB 2025: Unterhaltsames jüdisches Kino mit Tiefgang

Was hat eine Schabbat-Komödie, ein wilder Western-Ritt und eine Graphic-Novel-Legende gemeinsam? – Mehr dazu im Überblick zum JFBB 2025.

JFBB 2025: Unterhaltsames jüdisches Kino mit Tiefgang – vom 6. bis 11. Mai in Berlin und Brandenburg

Vom 6. bis 11. Mai 2025 lädt das 31. Jüdische Filmfestival Berlin-Brandenburg (JFBB) dazu ein, jüdisches Leben in all seiner Vielfalt zu entdecken – humorvoll, spannend, musikalisch und stets mit einer Prise Nachdenklichkeit. An elf Spielorten in Berlin, Potsdam, Eberswalde, Oranienburg und Frankfurt (Oder) präsentiert das Festival 57 Filme in sechs Sektionen.

Mehr als Geschichte
Das JFBB zeigt, dass jüdischer Film weit über historische Stoffe hinausreicht. Es verbindet Kinovergnügen mit gesellschaftlicher Relevanz und schafft Räume für Dialog und Perspektivwechsel – gerade in politisch angespannten Zeiten.

Eröffnet wird das Festival mit der turbulenten Schabbat-Komödie Bad Shabbos (Daniel Robbins, US 2024), in der Familienchaos, Wortwitz und ein Mordfall für beste Screwball-Unterhaltung sorgen. Auch Thriller-Fans kommen auf ihre Kosten: Guns & Moses (Salvador Litvak, US 2024) und Highway 65 (Maya Dreifuss, IL 2024) liefern Spannung und intensive Gesellschaftsbilder.

Musikalische Töne schlagen das Biopic Midas Man (Joe Stephenson, UK 2024) über Beatles-Manager Brian Epstein und die argentinische Musiker-DramedyI Had the Heart (Oliver Kolker & Hernán Findling, 2024) an. Tragikomisch erzählt Most People Die on Sundays (Iair Said, AR/IT/ES 2024) von queerer Identität und familiären Beziehungen. Mit The Property (Dana Modan, IL/PL 2025) steht ein Roadmovie im Zentrum, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwebt.

Geschichte filmisch neu gedacht
Ein Highlight im Festivalprogramm ist die animierte Geschichtserzählung Legend of Destruction (Gidi Dar, US/IL 2021), die in ausdrucksstarken Bildern von der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem erzählt. Auch Art Spiegelman: Disaster Is My Muse (Molly Bernstein & Philip Dolin, US 2024) setzt ein filmisches Denkmal: Der Dokumentarfilm widmet sich dem Leben des Maus-Schöpfers, der mit seiner Graphic Novel die Shoah künstlerisch auf einzigartige Weise verarbeitet hat.

Eine unerwartete Perspektive auf jüdische Geschichte bietet die Dokumentation Jews of the Wild West (Amanda Kinsey, US 2022), die jüdische Pionier*innen im Amerika des 19. Jahrhunderts porträtiert.

Festival mit Haltung
Das JFBB positioniert sich auch 2025 klar gegen Antisemitismus und für den gesellschaftlichen Diskurs. Panels und Gespräche mit Filmschaffenden begleiten das Filmprogramm – darunter Regisseur*innen wie Daniel Robbins, Joe Stephenson, Maya Dreifuss, Dana Modan, Molly Bernstein und Philip Dolin.

Das vollständige Festivalprogramm mit weiteren Informationen zu Filmreihen, Gästen und Panels sind unter www.jfbb.info abrufbar.