20.06.2024

Gewinner des JFBB 2024

Festival geht noch bis Sonntag!

Gershon-Klein-Spielfilmpreis
Dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro
Gestiftet von Madeleine Budde und Jacqueline Hopp
geht an den Film SÜDSEE von Henrika Kull (DE 2023) 
 

Begründung der Jury:
Der Film ist wie ein Mittagsschlaf in der israelischen Sonne. 
Es ist eine erotische Beziehung zwischen einem Israeli und einer Deutschen. Es knistert wie es nur zwischen Israelis und Deutschen knistern kann. 
Überzeugend durch seine Ästhetik ist SÜDSEE innovativ ohne prätentiös zu sein. Ein wunderschöner Flirt - auch wenn vom blauen Himmel die Bomben fallen.

Eine lobende Erwähnung widmet die Jury
A GOOD JEWISH BOY (Noé Debré, FR 2024)

Begründung der Jury:
Eine besondere Erwähnung geht an einen Film über eine jüdische Community die verschwindet, eine jüdische Welt die sich verabschiedet. Der Film hat uns zum Lachen und zum weinen gebracht.

Gershon-Klein-Dokumentarfilmpreis
Dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro
Gestiftet von Madeleine Budde und Jacqueline Hopp
VISHNIAC von Laura Bialis (US 2023)

Begründung der Jury:
Der preisgekrönte Film zeigt komplexe Themen von historischer Relevanz, die in unserer Zeit nachhallen und beleuchtet wie ein Scheinwerfer fragmentarisch die Geschichte der Familie Vishniac, die sich vom Osteuropa der Zwischenkriegszeit über Deutschland bis in die Vereinigten Staaten der Nachkriegszeit erstreckt. Er spricht über die Bedeutung der Erinnerung und die Bewahrung von Bildern und Archivmaterial als Zeugen der verlorenen Geschichte. Der Film ist großartig gemacht und lässt uns mit vielen Fragen zurück.

Eine lobende Erwähnung der Dokumentarfilmjury geht an THE RETURN FROM THE OTHER PLANET (Assad Rapid, IL/DE 2023).

Begründung der Jury:
Die komplexe Persönlichkeit und das Vermächtnis von Ka.tzetnik wird aus einer originellen Perspektive beleuchtet.  

Weiter vergibt die Dokumentarfilmjury den Preis für den interkulturellen Dialog, der mit 2.000 Euro dotiert, ist gestiftet vom Potsdamer Unternehmer Stephan Goericke. Der Preis geht an:
TELLING NONIE (Paz Schwartz, IL 2024)

Begründung der Jury:
Der Film erzählt eine persönliche Geschichte von Vergebung und Wiedergutmachung. Er schildert eine unwahrscheinliche Beziehung zwischen Menschen, die sich als Feinde betrachten könnten, aber schließlich in einen ruhigen und offenen Dialog treten. Mit einem besonderen Hauch von jüdischem Humor spricht der Film auch auf außergewöhnliche Weise über den Mut, sich selbst treu zu bleiben.

Der Preis zur Förderung des filmischen Nachwuchses wird von der Programmabteilung des JFBB vergeben und ist mit 2.000 Euro dotiert, gestiftet vom Potsdamer Unternehmer Stephan Goericke. Der Preis geht an:
Ido Tako, Hauptdarsteller des Films THE VANISHING SOLDIER (IL 2023, R: Dani Rosenberg)

Begründung des Programmkollektivs:
Ido Tako hat uns in der Rolle des 18jährigen Shlomi überzeugt. Mit Verve spielt er einen jungen Mann, der im Krieg vor dem Krieg wegrennt und sich schnell klar wird, dass er sich in eine Sackgasse verrennt, aus der er nicht mehr herauskommt. Ido Tako trägt mit seinem Schauspiel diesen Film, setzt dabei auf zwingende Weise Körpersprache und Mimik ein, berührt seine Zuschauer mal mit feinsten Gesten, mal mit verzweifelten Bewegungen. Ein all umfassendes, mitreißendes Schauspiel, das niemanden kalt lässt und das überaus relevante Sujet dieses Films – die Verzweiflung und der Hunger nach Leben eines Wehrpflichtigen, der keinen Krieg will – in die Köpfe und Herzen seines Publikums spielt. Diesen talentierten Schauspieler möchten wir noch öfters auf unseren Leinwänden sehen.