19.01.2023

Eine Frau in der Vorauswahl für Deutschen Filmpreis

Eine Frau (Drehbuch und Regie: Jeanine Meerapfel) ist in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert.

Am 12.Mai 2023 wird der Deutsche Filmpreis vergeben.

Als Dokumentarfilm nominiert ist auch


Eine Frau
Produzent: Titus Kreyenberg; Produktionsfirma: unafilm, Malena Filmproduktion
Drehbuch und Regie: Jeanine Meerapfel

Mosaike der Erinnerung: In ihrem jüngsten Film beschäftigt sich die Regisseurin Jeanine Meerapfel mit der Biographie ihrer Mutter. Auf intime Art und Weise erinnert sie sich an eine Frau, für die das Gefühl von Heimatlosigkeit ein Dauerzustand war. Zugleich ist es die Geschichte der Exilerfahrungen einer ganzen Generation im 20. Jahrhundert.


Eine Frau lief beim JFBB 2022 als Eröffnungsfilm, im Wettbewerb Dokumentarfilm und gewann den Preis für den interkulturellen Dialog.


JEANINE MEERAPFEL
BIO

Die Regisseurin Jeanine Meerapfel beschäftigt sich in ihren Werken nicht nur mit ihrer eigenen deutsch-argentinischen Familienbiografie, sondern findet durch ihre Filme zu einer Sprache, mit der sie den Gefühlen von Un-/Zugehörigkeit und den Fragen nach der eigenen Identität und Herkunft Ausdruck verleiht. 1943 wurde sie als Tochter deutsch-jüdischer Emigrantinnen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Nach dem Abschluss ihres Journalistik-Studiums kam sie 1964 nach Deutschland. Am Institut für Filmgestaltung in Ulm absolvierte sie ihr Studium, u.a. bei Alexander Kluge, der bis heute zu einem der einflussreichsten Vertreterinnen des Neuen Deutschen Films zählt. Vor dem Hintergrund aktueller politischer und gesellschaftlicher Debatten sind Jeanine Meerapfels Filme bis heute hochaktuell: Themen wie Migration, Erfahrungen auf der Flucht und im Exil finden ebenso Eingang in ihre Filme, wie die kritische Auseinandersetzung mit den akuten Gefahren von Antisemitismus und Ausländer*innenfeindlichkeit. Die Filme sind politisch, jedoch kein nüchternes Politkino. Viel eher handelt es sich um sehr persönlich geprägte Auseinandersetzungen mit der Geschichte, die immer auch im hochemotionalen Wechselverhältnis zu Meerapfels eigener Familiengeschichte stehen. Das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg widmet der Regisseurin und derzeitigen Präsidentin der Akademie der Künste in diesem Jahr eine Hommage und zeigt sieben ihrer Werke, die im Zeitraum von 1980 bis heute entstanden sind