Der 54-jährige Lev ist Vater von sechs Kindern, geschieden – und schwul. Weil er jedoch Mitglied einer ultraorthodoxen Gemeinde in Jerusalem ist, beugt er sich den Erwartungen seines Umfelds, will wieder eine Frau heiraten und besucht seit Jahren sogenannte Konversionstherapien. Wie er selbst stammen auch die behandelnden Therapeuten aus den USA und wollen ihre vemeintlichen Patientinnen mit subtilen Mitteln und scheinbar gütiger Zuwendung bekehren. Das macht es für die Teilnehmerinnen, die ohnehin mit ihrer eigenen Identität hadern, schwer, der Manipulation etwas entgegenzuhalten und ihre sexuelle Orientierung zu akzeptieren. Bei dem 23-jährigen Ben übt die ultraorthodoxe Familie zusätzlichen Druck aus, er fürchtet sich vor allem vor einer emotionalen Abwendung seines Vaters. Wie wird sich die „Therapie“ auf sie auswirken? Wie wird der innere Kampf zwischen Emanzipationswunsch und dem Bedürfnis nach Akzeptanz in der eigenen Community ausgehen? Der jüngere der beiden Männer wird sich am Ende durch kritische Recherchen über Konversationstherapien und innere Reflexion emanzipieren und sich gegen alle Widerstände zu seiner schwulen Identität bekennen können.
Text: Kira Taszman