Sektion Wettbewerb Dokumentarfilm

Remembering Marrakech

  • Kinar Dar, Amit Erell, Moshe Michael, Zakaria Habbad, Shani Beradt, Shani Cohen, Rotem Elkayam
  • IL/MA
  • 2023
  • 89 min

Auf Spurensuche. Die marokkanische Stadt Marrakesch war jahrzehntelang das Zentrum lebendiger sephardischer Kultur. Was davon geblieben ist beleuchtet dieses Filmprojekt über jüdisches Leben einst und heute. Gemeinsam begeben sich israelische und marokkanische Studierende auf Spurensuche.

Im jüdischen Viertel von Marrakesch, der Mellah, besuchten die einst 35.000 Juden und Jüdinnen 35 verschiedene Synagogen. Die Straßen des Quartiers wimmelten von Leben und jüdischer Kultur – in Geschäften, Handwerken und Häusern. Ein besonders prächtiges Haus gehörte der einflussreichen Familie Corcos. Heute steht es leer und verfällt, trotz der Pflege eines muslimischen Hausmeisters, zusehends. Auch in eine ehemals jüdische Schule Marrakeschs gehen nun muslimische Kinder, denen nicht viel einfällt, als man sie bittet, einen Juden zu malen. Nur noch betagte muslimische Bewohner_innen der Stadt erinnern sich an ihre einstigen Nachbar_innen, denn sie wuchsen gemeinsam mit ihnen auf oder lernten von ihnen Handwerke, vor allem die Metall-Ornamentik. Den Gläubigen der einzigen noch operierenden Synagoge fällt es an einigen Tagen schwer, den Minjan, das Quorum von zehn Männern für einen vollständigen jüdischen Gottesdienst, zusammen zu bekommen. Den großen jüdischen Friedhof der Stadt besuchen die letzten verbliebenen Juden und Jüdinnen der Stadt sowie Nachkommen der sephardischen Gemeinde Marrakeschs, die nun im Ausland leben. In fünf kurzen Dokumentarfilmen beleuchtet dieses Filmprojekt, wie die Stadt mit dem entstandenen Vakuum der einstigen jüdischen Bevölkerung umgeht. Gemeinsam begeben sich israelische und marokkanische Studierende mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf Spurensuche nach der einst blühenden jüdischen Kultur. Es ist eine Kultur, an die bald nur noch Orte und Artefakte erinnern werden, keine Menschen. Das Projekt wurde initiiert von Taha Balafrej (Connect Institute, Morocco), Prof. Sami Shalom Chetrit (Sapir College, Israel) und Ziv Naveh (Gesher Multicultural Film Fund, Israel).

People Asleep and the Water as Well
Regie: Rotem Elkayam, Eliran Damri, Maryem Bouzzit, Ghita Sarhani

If Walls Could Speak
Regie: Ella Dagan, Kinar Dar, Ayoub El Mouden, Riham Harrag, Yasser Hafid

Guardians of Heritage
Regie: Moshe Michael, Zakaria Habbad, Iman Maskal, Mouad ait Lahcen

Draw Me a Jew
Regie: Amit Arell, Hen Hajaj, Rachida Iaich, Hind Chtibia, Baya Bazaar

Minyan
Regie: Shani Cohen, Shani Beradt, Youssef Atir, Yanis Ait Hebouch

Text: Kira Tazman


Bei allen Vorführungen, außer am 16.6., ist Kinar Dar, Regie von "If Walls Could Speak", für ein Filmgespräch nach dem Film anwesend.


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Credits

Originalitel Remembering Marrakech

Internationaler Titel Remembering Marrakech

Deutscher Titel Remembering Marrakech

JFBB Sektion Wettbewerb Dokumentarfilm

  • Regisseur Kinar Dar, Amit Erell, Moshe Michael, Zakaria Habbad, Shani Beradt, Shani Cohen, Rotem Elkayam

Land/Länder IL/MA

Jahr 2023

Dauer 89 min


Portrait of Kinar Dar, Amit Erell, Moshe Michael, Zakaria Habbad, Shani Beradt, Shani Cohen, Rotem Elkayam

Kinar Dar, Amit Erell, Moshe Michael, Zakaria Habbad, Shani Beradt, Shani Cohen, Rotem Elkayam

BIO This fascinating production was made by teams comprised of determined and creative Israelis and Moroccans, and facilitated by the indefatigable Prof. Philippe Bellaïche and Prof. Sami Shalom Chetrit. We went to Morocco, they came to Israel to produce, film and edit the collection. We are pleased to debut the most challenging and complex projects ever done in the School of Audio and Visual Arts, Sapir College in all its many years.