Jack Garfein hatte „The Strange One“ bereits erfolgreich auf der Bühne inszeniert, bevor der Film entstand. In diesem, auf dem Roman und Theaterstück „End as a Man“ von Calder Willingham beruhenden Film Noir, brach er gleich mit mehreren Konventionen, die damals in der US-amerikanischen Filmindustrie galten und im sogenannten Hays Code festgelegt waren. So sind homoerotisch konnotierte Szenen Teil des Films, der u. a. deshalb zensiert wurde. Alle Schauspieler*innen sowie die gesamte Crew des von Sam Spiegel produzierten Werks stammten aus dem Actors Studio, in dem Garfein Schauspiel unterrichtete. Die Geschichte um den Protagonisten Jocko de Paris (Ben Gazzara), der es liebt, neue Kadetten zu demütigen, zu schikanieren und zu manipulieren, und der damit das Böse und die Dehumanisierung verkörpert, kann als Allegorie auf den Nationalsozialismus verstanden werden.
Text: Stefanie Borowsky
Am 16.6. um 15:00 im Filmkunst66 ist Helene Pivette, ehemalige Assistentin Jack Garfeins, für ein Filmgespräch nach dem Film anwesend.