Sektion Hommage Jack Garfein

Wilde Knospen

  • Jack Garfein
  • US
  • 1961
  • 112 Min

In diesem Neo-Noir-Psychothriller bricht der Regisseur und Shoah-Überlebende Jack Garfein mit Konventionen. Er bringt das Trauma auf die Leinwand, das eine New Yorker Collegestudentin nach einer brutalen Vergewaltigung durchlebte. Garfeins zweiter und letzter Spielfilm besticht durch seine Aufnahmen von New York, die an abstrakte Kunst erinnern.

Als der Neo-Noir-Psychothriller SOMETHING WILD 1961 in den USA in die Kinos kam, fielen die Reaktionen gespalten aus. Denn Jack Garfein, Shoah-Überlebender, Film- und Theaterregisseur und Schauspiellehrer am New York Actors Studio, erforscht in dem Klassiker die komplexen psychologischen Folgen eines durch eine Vergewaltigung entstandenen Traumas – und bricht damit mit den Konventionen des damaligen US-amerikanischen Kinos. Die Rolle der vergewaltigten New Yorker Collegestudentin, die nach einem Suizidversuch von einem Mechaniker zunächst in seine Wohnung aufgenommen und später dort gefangen gehalten wird, spielt Carroll Baker, Garfeins damalige Ehefrau, auf außergewöhnlich glaubwürdige Weise. SOMETHING WILD basiert auf dem 1958 veröffentlichten Roman „Mary Ann“ von Alex Karmel, der gemeinsam mit Garfein das Drehbuch zum Film schrieb. In seinem psychologischen Realismus war der Film seiner Zeit weit voraus und sticht darüber hinaus durch Eugene Schüfftans Aufnahmen der Großstadt New York, die an abstrakte Kunst erinnern, sowie durch die kraftvolle Filmmusik von Aaron Copland hervor.
Text: Stefanie Borowsky


Am 15.6. um 19:30 im Filmkunst66 ist Helene Pivette, ehemalige Assistentin Jack Garfeins, für ein Filmgespräch nach dem Film anwesend.


Credits

Originalitel Something Wild

Internationaler Titel Something Wild

Deutscher Titel Wilde Knospen

JFBB Sektion Hommage Jack Garfein

  • Regisseur Jack Garfein

Land/Länder US

Jahr 1961

Dauer 112 Min