Sieben Jahre lang beobachtete und filmte der aus Ungarn stammende aber seit über 25 Jahren in Kanada lebende Dokumentarfilmregisseur Tamás Wormser eine kleine jüdische Gemeinde in Uganda. Eine der Gemeinden, die sich vor über 100 Jahren im Osten Ugandas mit insgesamt etwa 2.000 Mitgliedern gründeten. Zunächst fallen einem im Dorf Putti nur die Armut und die bescheidenen Lebensverhältnisse der Einwohnerinnen auf. Besonders religiös sind die meisten dieser ugandischen Juden und Jüdinnen nicht. Daher wird die Gemeinde in Israel auch nicht anerkannt. Ein besonders engagiertes Mitglied knüpft Kontakte zu Shlomo Riskin, einem in Israel und der Welt gut vernetzten Rabbiner, der mit einem ganzen Team von Mitarbeiterinnen anrückt, um die Juden und Jüdinnen Puttis nach streng orthodoxen Regeln zu „konvertieren“. Ohne dieses Vorgehen des orthodoxen Rabbiners direkt zu kritisieren, zeigt der Film eine folgenreiche Auseinandersetzung im Spannungsfeld zwischen Definitionsmacht und religiöser Praxis.
18.6. 21.30 Filmmuseum, im Anschluss Filmgespräch mit Tamás Wormser, Regisseur
19.6. 19.00 Delphi Lux, im Anschluss Filmgespräch mit Tamás Wormser, Regisseur