Widerstand zwischen Moral und Befehl. Der ukrainisch-jüdische Partisan Leonid Berenshtein jagte mit seiner Einheit nicht nur Munitionszüge der Deutschen in die Luft, sondern spürte 1944 in Polen ein Geheimversteck der Nazis für die V2-Raketen auf. Doch gegen Massaker an Zivilist_innen konnte er oft nichts unternehmen. Der auf Ukrainisch und Russisch gedrehte Spielfilm zeigt Berenshtein auch in Interviews kurz vor seinem Tod. So entsteht eine genauso komplexe wie bittere Studie über Widerstand und Moral im Krieg.
Kyiv im Herbst kurz vor der Einnahme durch deutsche Truppen. Der jüdische Soldat Berenshtein kann sich zu den Partisan_innen durchschlagen. Dass er Jude ist, hält er oft geheim. Er leitet eine Einheit, lernt, hart gegen sich und seine Soldaten zu sein und duldet in seinen Reihen keine Plünderungen oder Vergewaltigungen. Ohnmächtig wird er Zeuge, wie ein Dorf und seine Bewohnerinnen von deutschen Faschisten verbrannt werden. Er sabotiert Transportwege der Deutschen und soll den geheimen Ort der V2 auskundschaften. Als er davon erfährt, dass Nazis in einem Lager alle jüdischen Insassinnen ermorden wollen, muss er sich zwischen seinem Gewissen und einem Befehl entscheiden… Kurz vor seinem Tod erinnert sich der hochbetagte Veteran in seiner kleinen Wohnung in Israel noch einmal an die Partisanenzeit in den Wäldern der Ukraine und Polens.
15.6. 21.00 MS Goldberg, im Anschluss Filmgespräch mit Roman Shumunov, Yaroslav Kucherenko und Anton Karlinsky, Regisseur, Hauptdarsteller und Darsteller
16.6. 18.30 Delphi Lux, im Anschluss Filmgespräch mit Roman Shumunov, Yaroslav Kucherenko und Anton Karlinsky, Regisseur, Hauptdarsteller und Darsteller
17.6. 19.00 Thalia Babelsberg, im Anschluss Filmgespräch mit Roman Shumunov und Yaroslav Kucherenko, Regisseur und Hauptdarsteller
Credits
Originalitel Berenshtein
Internationaler Titel Berenshtein
Deutscher Titel Berenshtein
JFBB Sektion Wettbewerb Spielfilm
Regisseur Roman Shumunov
Land/Länder IL
Jahr 2021
Dauer 105
Roman Shumunov
BIO Roman Shumunov ist ein israelischer Regisseur, Drehbuchautor und Cutter. Er absolvierte mit Auszeichnung die Film- und Fernsehstudien am Sapir Academic College und wurde bereits mehrfach als einer der vielversprechendsten jungen Regisseure in Israel ausgezeichnet.
2016 eröffnete sein Dokumentarfilmdebüt "Babylon
Dreamers" das internationale Filmfestival DocAviv und gewann den ersten Preis.
2018 drehte er seinen narrativen Spielfilm "Here and Now" - Gewinner des Ophir Awards (israelischer Oscar). Mit seinem dritten Film "Back to Chernobyl", der 2020 herauskam, kehrte Roman zum Dokumentarfilm zurück.