06.09.2022

JFBB goes Jüdisches Theaterschiff MS Goldberg

Vom 8. bis 11. September präsentiert das JFBB vier Filme auf dem Jüdischen Theaterschiff MS Goldberg.

Die MS Goldberg liegt aktuell am S-Bahnhof Wannsee, Anlegestelle Stern- und Kreis-Schiffahrt, Brücke 1.
Der Eintritt beträgt jeweils 15€ / 10€ ermäßigt (Vorverkauf oder Abendkasse).


8. September, 20 Uhr
Kinder der Hoffnung (Yael Reuveny, Israel/Deutschland, 2020)

32 Kinder einer israelischen Schulklasse posieren 1988 für ein Foto. Als sich ihre Wege trennen, sind sie voller Hoffnung auf Frieden. In Super-8-Aufnahmen aus der Kindheit und pointierten Kurzporträts ihrer damaligen Mitschülerinnen und Mitschüler überdenkt die in Berlin lebende Filmemacherin Yael Reuveny ihr eigenes Selbstverständnis und das ihrer Generation. »Warum gibt es keinen Frieden mit den Palästinensern«, ist nur eine der vielen Fragen, die Reuveny sich und ihrer Generation stellt. Sie stößt auf unbequeme Antworten und die Erkenntnis, dass selbst die 3. Generation nach der Shoah noch zutiefst von den gesellschaftlichen Reaktionen auf die Shoah geprägt ist.

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9. September, 20 Uhr
Lieber Thomas (Andreas Kleiner, Deutschland 2021)

Thomas Brasch, Träumer, Schriftsteller und Rebell, 1945 als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, geriet schnell mit den Autoritäten der noch jungen DDR aneinander. Mit seinem Vater, stellvertretender Kulturminister, sowieso. Sein erstes Stück wurde verboten, von der Filmhochschule wurde er exmatrikuliert, seine Proteste gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen in der ČSSR wurden erstickt. Die Biografie eines Jahrhunderts am Beispiel eines Ruhelosen, erzählt in schillerndem Schwarzweiß und mit der Mischung aus Poesie und Wut, die auch Braschs Werk ausmacht. Andreas Kleinert schuf einen beeindruckenden Spiel- film über einen Menschen, dessen Lebensweg eng mit den Widersprüchen zwischen politischem Ideal, sozialistischer Realität und der Sehnsucht nach dem Hier und Jetzt verknüpft ist – und davon, daran zu zerbrechen.

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10. September, 20 Uhr
Plan A (Yoav und Doron Paz, Israel/Deutschland 2021)

PLAN A basiert auf einer unfassbaren, beinahe unbekannten und wahren Geschichte, die gleichermaßen berührt und zugleich schockiert. Kurz nach Kriegsende plant eine Gruppe Überlebender der Shoa, das Trinkwasser in deutschen Städten zu vergiften. Max, dessen gesamte Familie im KZ ermordet wurde, findet Halt in der Gruppe. Doch der Haganah ist der Aufbau des späteren Israel wichtiger, gemeinsam mit dem britischen Geheimdienst werden die Rachepläne sabotiert. Ein filmisches Drama der israelischen Brüder Yoav und Doron Paz mit August Diehl (A HIDDEN LIFE, INGLORIOUS BASTERDS) und Sylvia Hoeks (BLADE RUNNER 2049, SEE) sowie Nikolai Kinski, Milton Welsh, Michael Brandner, Tim Wilde sowie den israelischen Schauspielern Michael Aloni und Oz Zehavi.

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11. September, 20 Uhr
Kiss Me Kosher (Shirel Peleg, Israel/Deutschland 2020)

Die quirlige jüdische Großmutter Berta und ihre nicht weniger leidenschaftliche Enkelin Shira streiten inniglich über die Liebe und darüber, was Frau darf und was nicht. Vor allem als sich ihre geliebte Enkeltochter ausgerechnet für Maria, eine Deutsche, entscheidet. Die beiden jungen Frauen machen richtig ernst – sie wollen heiraten. Das Chaos ist perfekt als die Eltern von Maria aus Deutschland auf die Mischpoke in Jerusalem treffen. So unterschiedlich beide Familien sind, so einig sind sich alle in einem Punkt: Die Hochzeit muss geplant werden! Nur eine versucht mit allen Mitteln diesen Bund des Lebens zu verhindern – Berta. Für sie ist eine Ehe zwischen einer Israelin und einer Deutschen ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl auch sie mit dem Palästinenser Ibrahim ein recht unkonventionelles Liebesglück gefunden hat, das sie im Gegensatz zur lebensfrohen Enkeltochter vor der Familie verheimlicht. Aber wie lange kann das noch so gutgehen? Shirel Pelegs witzige und temporeiche Culture-Clash-Komödie über Liebe, Vorurteile und verrückte Familien.

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