Festivalblog Donnerstag

Festivalblog Donnerstag, 8. Mai 2025

In der Slideshow unten lassen wir den Festivalmmittwoch Revue passieren.

Am heutigen Donnerstag steht das JFBB ganz im Zeichen von Identität, Erinnerung und persönlicher Emanzipation.
Gleich am Nachmittag, um 14:30 Uhr, zeigt die Filmreihe Antisemitismus im Postsozialismus im Berliner Filmkunst 66 (Saal 2) den Film DAS GEHEIMNIS des polnischen Regisseurs Przemysław Wojcieszek. Ksawery ist schwul, Karolina Jüdin. Die beiden besuchen Ksawerys Großvater Jan auf dem Land. Es kommt zur Konfrontation mit einem lange verdrängten antisemitischen Familiengeheimnis – eine dichte, atmosphärische Geschichte über das Sprechen und das Schweigen. Der Regisseur ist zum Q&A anwesend.

Im Filmmuseum Potsdam läuft um 15:30 Uhr EID, das packende Spielfilmdebüt von Yousef Abo Madegem. Es ist der erste in Israel produzierte Film eines beduinischen Regisseurs. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, zerrissen zwischen patriarchaler Tradition, dem Wunsch nach Selbstverwirklichung und einer verbotenen Liebe. Auch hier ist der Regisseur persönlich für ein Gespräch vor Ort.

PINK LADY ist der neue Film von Nir Bergman und zu sehen um 16:30 Uhr im Filmkunst 66 (Saal 1). Bati und Lazer sind glücklich verheiratete Mitglieder der ultraorthodoxen Gemeinschaft Jerusalems. Doch dann tauchen Erpresser-Fotos auf, auf denen Lazer einen anderen Mann küsst. Die Drehbuchautorin Mindi Ehrlich ist zum Q&A anwesend und wird über die Entstehung dieses feinfühligen, mutigen Films sprechen.

Im Moviemento Berlin widmet sich um 18:00 Uhr der Dokumentarfilm JACOB DE HAAN – A VOICE OUT OF TIME einem fast vergessenen Dichter und Aktivisten. Jacob de Haan war schwul, jüdisch, pazifistisch – und wurde vermutlich deshalb ermordet. Die Doku von Zvi Landsman nähert sich seinem bewegten Leben mit Empathie und Nachdruck. Auch hier ist die Regie vor Ort.
Zum Abschluss des Tages gibt es ein filmisches Porträt eines der einflussreichsten Comic-Künstler unserer Zeit: ART SPIEGELMAN: DISASTER IS MY MUSE läuft um 20:30 Uhr im Thalia-Kino in Potsdam. Die Dokumentation beleuchtet das Leben des Maus-Autors, seine kreativen Krisen, seine Visionen und seine politische Haltung. Die beiden Regisseure Molly Bernstein und Philip Dolin sind für ein Gespräch nach dem Film anwesend.

Karten für alle Vorstellungen kosten 10 EUR, ermäßigt 8 EUR, und sind online unter jfbb.info sowie direkt in den Kinos erhältlich. Eine Übersicht koscherer Restaurants in Berlin findet ihr unter berlin-judentum.de/koscher.