Berlinale Talent Amos Geva

Vom 18. bis 23. Februar 2023 begrüßt Berlinale Talents 204 ausgewählte Filmschaffende in Berlin: Für die Gemeinschaft aus 68 Ländern sind die sechs Tage mit Erfahrungsaustausch entlang des Mottos „You Must Be Joking: Humour in Serious Times“ die Eintrittskarte in eine der weltweit größten Filmcommunities mit bald 10.000 Berlinale Talents-Alumni.

Glückwunsch Amos! Was ging dir als erstes durch den Kopf, als du die Einladung bekommen hast?

"Hallo - das ist toll! Und auch, was für ein passendes Thema dieses Jahr zu meiner allgemeinen Philosophie ist - "You Must Be Joking - Humor in ernsten Zeiten".

Auf was freust du dich am meisten bei den Berlinale Talents?

"Es gibt den Irrglauben, dass man kein Student mehr ist, sobald man anfängt zu "arbeiten", und im Wettlauf des täglichen Lebens ist das manchmal leider wahr. Daher empfinde ich dies als eine großartige Gelegenheit, tief in den Lernmodus einzutauchen und einige Konzepte zu überprüfen, die ich vielleicht in eine bestimmte Form gegossen habe, offen zu sein, um neue Kollegen aus der ganzen Welt zu treffen und einfach alles in sich aufzunehmen. Es gibt dazu sogar eine jüdische Philosophie aus der Mischna, die besagt: "Wer ist der Weiseste? Derjenige, der von allen Menschen lernt."

Wie kann das JFBB davon profitieren?

"Eines der spannendsten Dinge im Kino ist heute das Konzept des Audience Design, mit dem ich mich sowohl in meiner Rolle als Industriechef bei T-Port als auch im Programmkollektiv des JFBB beschäftige. Hier werde ich die Gelegenheit haben, andere zu treffen und alte Vorstellungen vom Kinopublikum zu hinterfragen und zu überlegen, wie man auch mit dem JFBB ein breiteres Publikum erreichen kann".

Die 204 Talente stammen aus den Bereichen Schauspiel, Kamera, Regie, Verleih, Filmkritik, Produktion, Production und Digital Set Design, Drehbuch, Sound Design, Filmkomposition, Filmmontage und Audience Design.

So auch die ukrainische Regisseurin Christina Tynkevych, die sich in ihrem Spielfilmdebüt How is Katia? mit den sozialen Machtverhältnissen in der Ukraine auseinandersetzt. Sie ist dieses Jahr eines von insgesamt sechs Talenten mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Als Debütregisseurin ist die australische Schauspielerin Eliza Scanlen dabei, bekannt aus Little Women von Greta Gerwig und Babyteeth, wofür sie mit dem australischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Der Regisseur Aboozar Amini lebt und arbeitet in Kabul, Afghanistan, und Amsterdam. Derzeit entwickelt er seinen ersten Spielfilm The Cineaste, seine international beachtete Kinodokumentation Kabul, City in the Wind (2018) verarbeitet seine Impressionen aus dem afghanischen Alltag.

Bei Berlinale Talents gewähren prominente Kreative hochspannende Einblicke in ihre filmischen Arbeiten und feiern diese Gesamtkunstwerke gemeinsam mit dem Publikum in öffentlichen Talks. Als herausragendes Beispiel präsentiert die Berlinale am 23. Februar 2023 im HAU Hebbel am Ufer-Theater die Crew des US-amerikanischen Spielfilms TÁR: Regisseur Todd Field, die beiden Hauptdarstellerinnen Cate Blanchett und Nina Hoss sowie die Filmkomponistin Hildur Guðnadóttir entfalten gemeinsam die Entstehungsgeschichte ihres inhaltlich wie auch im Dreh eng mit Berlin verbundenen Musikdramas.