Margaret Engel, genannt Mati, und ihre Kolleginnen absolvieren ein Ausbildungsjahr als Krankenhauskaplaninnen im New Yorker Mount Sinai Hospital. Ihre Aufgabe ist die spirituelle Begleitung todkranker Menschen und ihrer Angehörigen. Dazu gehört das Mit-Aushalten schwer erträglicher Situationen und immer wieder der Versuch, Schmerz und Leid etwas zu erleichtern. Mati trägt schwer an der Last, die diese Rolle ihrer eigenen Seele aufbürdet, denn auch ihre eigene Lebensgeschichte ist geprägt von Verletzungen und Traumata. Hinzu kommen die unmenschlichen Krankenhausregeln während der Corona-Pandemie. Mati versucht, einen Weg zu finden, unter diesen Umständen zu (über-)leben. Der jüdische Glauben ist dabei Hilfe und Hindernis.
Luke Lorentzen begleitet seine Protagonistin bei sehr intimen Begegnungen mit Patientinnen und Patienten, in denen sie sich offen und schutzlos auf deren Not einlässt. In Supervisionssitzungen reflektiert ihre Ausbildungsgruppe die herausfordernde Tätigkeit und bewegt sich dabei auf dem schmalen Grat zwischen Verantwortungsgefühl und Selbstschutz.
Text: Susanne Stern