Noé Debrés Debütfilm als Regisseur ist das berührende Porträt eines jungen Mannes, der gezwungen ist, sich von allem zu trennen, was er kennt und liebt. Dieser junge Mann ist zufällig Jude, was kein Problem wäre, wären er und seine Mutter nicht die letzten verbliebenen Juden in dieser Stadt. Alle anderen sind weggezogen, die Synagoge wurde geschlossen und auch der letzte koschere Feinkostladen in der Gegend macht dicht. Bellisha ist ein freundlicher, lustiger und optimistischer Mann, und er kann und will seine Identität nicht verbergen. Leider ist sie nicht die beliebteste. Außerdem ist Bellisha, obwohl er das Kind seiner Mutter ist, bereits ein Mann, und es wird von ihm erwartet, dass er einen guten Job, eine nette jüdische Frau und eine schöne Wohnung findet – weit weg von dem verfallenen Viertel, das er so liebt. So gelingt es ihm, alle Begegnungen mit der Erwachsenenwelt in charmante, harmlose Abenteuer zu verwandeln – bis die Realität an die Tür klopft und Bellisha gezwungen ist, alles hinter sich zu lassen.
Inspiriert von humanistischen Regisseuren wie François Truffaut und Charlie Chaplin, erforscht der Drehbuchautor und Regisseur Noé Debré schmerzhafte Themen mit Leichtigkeit und Respektlosigkeit. Ein Liebesbrief an eine sterbende Welt jüdischer Häuser in der Diaspora.
Text: Naomi Levari
Nach allen Filmvorführungen findet ein Gespräch mit dem anwesenden Regisseur Noé Debré statt.