Basierend auf ihrem Buch „999 – The Extraordinary Young Women of the First Official Jewish Transport to Auschwitz“ erzählt Autorin und Regisseurin Heather Dune Macadam die Geschichte von Edith Grossmann und anderen Frauen, die 1942 nach Auschwitz deportiert wurden. Die slowakische Regierung unter Präsident Tiso kollaborierte damals mit Nazi-Deutschland, das vorgab, alle deportierten Jüdinnen und Juden im neu besetzten Polen zum Arbeiten ansiedeln zu wollen. Die Zugreise endete jedoch in Auschwitz. Mithilfe der Zeitzeuginnen-Interviews, die über einen Zeitraum von 30 Jahren entstandenen, zeichnet der Film ein präzises Bild des Lagerlebens. Die Frauen berichten von Schikane, Hunger, Gewalt sowie von sexualisierter Gewalt, die sie als weiblichen Lagerinsassinnen erlebten. Dabei entsteht eine Chronik der Lager Auschwitz und Birkenau, der Kriegsentwicklungen und dessen Auswirkungen auf den Umgang mit den Lagerinsassinnen, des Todesmarsches und schließlich der Befreiung der wenigen Überlebenden. Neben den Schilderungen der menschenunwürdigen und tödlichen Lebensbedingungen berichten die Frauen jedoch auch von Momenten der Solidarität und Revolte, davon, wie einige Sabotageakte planten, sie sich gegenseitig halfen, retteten und versuchten, Hoffnung zu bewahren.
Text: Charlotte Kühn
Im Anschluss an die Vorführungen am 21.6. im Bundesplatz Kino und am 23.6. im Thalia Babelsberg findet ein Gespräch mit der anwesenden Regisseurin Heather Dune Macadam statt.
Am 21.6. wird zudem Stephen Hopkins, DOP und Associate Producer anwesend sein.
999 - THE FORGOTTEN GIRLS ist Teil des Bildungsprogramms des JFBB. Unter >Schüler&Studenten >Filmbildungsangebot für Schüler*innen finden Sie Informationen zu den Vormittagsvorstellungen. Kontakt: Charlotte Kühn c.kuehn@jfbb.info.