Ari Libskers Dokumentarfilm nimmt uns mit in die Zeit der 1950er und 1960er-Jahre und geht dem sonderbaren Phänomen dieser Publikationen auf den Grund. Welche Menschen stecken hinter den Autorennamen wie ‘Ralph Butcher’ und ‘Mike Baden’? Wie sind die Bücher mit dem zur selben Zeit medial so präsenten Eichmann-Prozess zusammenzubringen? Und wieso erfreuten sie sich einer solch großen Beliebtheit?
Interviews mit einem ‘Stalag’-Sammler, mit Publizisten, mit Künstler:innen und mit einem der Autoren beleuchten die Hintergründe der porno-literarischen Erfolgsgeschichte und erzählen von den heftigen Kontroversen im Zusammenhang mit den Heften: Über sexuelle Aufklärung, das Sprechen über die Shoah, Rachegelüsten von Holocaust-Überlebenden und moralischen Fragen, die sie aufwarfen.
Dabei zeigt der Film auch zahlreiche Cover der ‘Stalag’-Bücher, die an die Illustrationen US-amerikanischer Comic-Hefte erinnern – mit dem Unterschied, dass die ‘Heldinnen’ in der erotischen und zugleich gewaltvollen Darstellung NS-Uniformen tragen.
Text: Merlin Webers
Vorfilme: JEWISH FETISH(Amir Steklov, DE 2021, 1 min) & DIVING IN (Nitzan Mager, US 2022, 7 min)
Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit Amir Steklov statt, Regisseur des Vorfilms JEWISH FETISH.