Dafür allerdings über einen Plan: Die Tarnung so lange aufrechterhalten, bis sein kleiner Bruder aus einem Geflüchtetencamp die Stadt erreicht und er mit ihm und seinem besten Freund gemeinsam nach Deutschland flüchten kann. Das fußballerische Unvermögen gleicht Aumari mit einem unbändigen Optimismus und seinem großen Herzen aus, mit welchem er alle berührt, denen er bei seinem Versteckspiel begegnet – vor allem Neta, die Tochter des Clubbesitzers und Managerin des Vereins. Eine feinfühlig austarierte Mischung aus herzergreifendem Drama mit zielgenauer Situationskomik, der es trotz des Humors gelingt, das Schicksal des Protagonisten und seiner Weggefährt:innen ernst zu nehmen. RUNNING ON SAND thematisiert Rassismus innerhalb der israelischen Gesellschaft, wobei ein großer Teil des Casts sich aus in Israel lebenden geflüchteten Personen zusammensetzt und dem Film einmal mehr Authentizität verleiht. Eine Geschichte über Schmerz, Verlust und Hoffnung, deren kompliziertes Verhältnis sich schon in Aumaris erstem Satz offenbart: „Ich laufe schon mein ganzes Leben. Es gibt Menschen, die sind zum Laufen geboren – die, die keine andere Wahl haben.“
Text: Merlin Webers
Am 22. Juni finden nach den Filmvorführungen im Filmkunst 66 und auf der Inselbühne Gespräche mit dem anwesenden Regisseur Adar Shafran statt.
Wir freuen uns über die Kooperation mit dem SV Babelsberg 03 für die Filmvorführung am Sa, 22. Juni auf der Inselbühne Potsdam. Eintritt frei.
WEITERE AUFFÜHRUNG
MI 19.06. 19:00
JÜDISCHES GEMEINDHAUS BERLIN (Fasanenstraße 79-80, 10623 Berlin)