Am Anfang ist es nur eine Mutmaßung: Hat der Mann, der sich eine bürgerliche Existenz als Uhren- und Schmuckhändler aufgebaut hatte, seine Erfahrungen aus dem Partisanenkampf genutzt, um Selbstjustiz zu üben und Kriegsverbrecher aus dem Baltikum aus dem Weg zu räumen? Als die eigenen Untersuchungen an ihre Grenzen stoßen, engagieren seine Söhne einen Detektiv, der immer neue Spuren und Quellen aufdeckt.
In einer Montage aus Begegnungen und historischen Aufnahmen rekonstruiert Danny Ben-Moshe die Biografie eines Mannes, der alles andere als ein offenes Buch war. Dabei wird nicht nur ein spezieller Fall der jüdischen Geschichte rekonstruiert, sondern grundsätzliche Fragen gestellt: Wurden Täter nach dem Krieg von Geheimdiensten geschützt? Ist Selbstjustiz legitim, wenn die Justiz versagt? Und kann Rache historische Gerechtigkeit herstellen?
Text: Rainer Mende