Sektion Der Angst begegnen - Filmische Reflektionen von Terror, Trauma und Widerständigkeit

MAIXABEL

  • Icíar Bollaín
  • ES
  • 2021
  • 115

Maixabels Ehemann, ein Lokalpolitiker wird von Anhängern der baskischen Untergrundorganisation ETA erschossen. Die Witwe wird zur Aktivistin - es beginnt ein Kampf gegen den eigenen Schmerz und für die Möglichkeit eines gemeinsamen Friedens, der sie sogar an einen Tisch mit dem Mörder ihres Mannes führt.

Unaufgeregt und respektvoll erzählt der Film von Maixabels Anstrengungen, trotz aller Widrigkeiten einen Dialog zwischen den unterschiedlichen Lagern herzustellen und Gespräche in einer von Gewalt zerrissenen Gesellschaft zu ermöglichen, und von Ibon, der als Täter in das Attentat involviert war. Er versucht der Terrororganisation den Rücken zu kehren, während Maixabel sich für das Gedenken der Opfer auf beiden Seiten des Konflikts einsetzt. Zwei Schicksale, deren Wege sich erneut kreuzen. Nah an den wahren Geschehnissen und nah an den Menschen, die involviert waren, wird der jahrzehntelange Konflikt zu einer persönlichen Erzählung mit seelischer Kraft und emotionaler Wucht. Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung, wie der deutsche Zusatztitel heißt, stellt die Frage nach einer Versöhnung zwischen der baskischen Gesellschaft und der ETA. Die Euskadi ta Askatasuna, was so viel wie ‘Freiheit für das Baskenland’ bedeutet und mit ETA abgekürzt wird, war bis zu ihrer Selbstauflösung im Jahr 2018 eine Untergrundorganisation, deren Handlungen seit den 1960ern über 800 Menschenleben forderten. Sind die Gräben zu tief, um sie überwinden zu können?

Text: Merlin Webers


Credits

Originalitel MAIXABEL

Internationaler Titel MAIXABEL

Deutscher Titel MAIXABEL

JFBB Sektion Der Angst begegnen - Filmische Reflektionen von Terror, Trauma und Widerständigkeit

  • Regisseur Icíar Bollaín

Land/Länder ES

Jahr 2021

Dauer 115


Icíar Bollaín

BIO (Regie und Buch) Geboren 1967 in Madrid. Schauspieldebüt 1983 in Víctor Erices EL SUR. Es folgten u.a. Rollen in MALAVENTURA (1998, R: Manuel Gutiérrez Aragón), TOCANDO FONDO (1993, R: José Luis Cuerda) und LAND AND FREEDOM (1995, Regie: Ken Loach). Für LEO (2000, R: José Luis Borau) wurde Icíar Bollaín zum Spanischen Filmpreis Goya als Beste Schauspielerin nominiert. 1995 drehte sie mit HOLA, ¿ESTÁS SOLA? ihren ersten Spielfilm als Regisseurin, der u.a. in Valladolid mit dem Regie-Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Es folgten BLUMEN AUS EINER ANDEREN WELT (1999, u.a. ausgezeichnet in der Semaine de la Critique in Cannes sowie zweifach zum Goya nominiert), ÖFFNE MEINE AUGEN (2003, u.a. sieben Goyas, darunter Bester Film) und MATAHARIS (2007, u.a. zwei Goya-Nominierungen).