Michaela möchte keine Jüdin mehr sein. Sie möchte ein Goy (Nicht-Jude*Jüdin) werden – ein Teil der ‚Mehrheitsgesellschaft‘, der nicht vereinnahmt wird: nicht für Diversität, nicht für Israel und nicht für das vermeintlich blühende jüdische Leben in Deutschland. Ein Selbstexperiment entlang von Identitätsfragen.
In Diskursen um Identität geht es um Definitionsmacht, Selbst- und Fremdbestimmung. Alle sind darauf aus, ihre ‚wahre‘ Identität zu finden und ausleben zu können. Aber wie wird man seine Identität los? Michaela Kobsa-Mark startet ein Selbstexperiment. Entlang von Religion, Nationalität, Biologie und Gesellschaft tastet sie sich an den verschwommenen Parametern dessen entlang, was sie zu (k)einer Jüdin macht.
Text: Charlotte Kühn
Läuft zusammen mit THE PRESIDENT'S TAILOR (Rick Minnich, DE 2024, 39 Min)
Im Anschluss an die Vorführung an beide Filmvorführungen findet ein Gespräch mit der anwesenden Regisseurin Michaela Kobsa-Mark statt.
Credits
Originalitel THREE ATTEMPTS AT GOYIFICATION
Internationaler Titel THREE ATTEMPTS AT GOYIFICATION
Deutscher Titel THREE ATTEMPTS AT GOYIFICATION
JFBB Sektion KINO FERMISHED
Land/Länder DE
Jahr 2023
Dauer 47
Michaela Kobsa-Mark
BIO Michaela Kobsa-Mark ist eine amerikanisch-deutsch-österreichische Dokumentarfilmerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf diasporische Identitäten in Deutschland und verfolgt einen partizipativen, humorvollen und intimen Ansatz. Ihre Arbeit ist beeinflusst von ethnografischer Praxis, neuen Technologien, ihrem "Run 'n Gun"-Ansatz und ihrer Suche nach Themen, die zu kompliziert sind, um vollständig verstanden zu werden. Sie studiert dokumentarische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg.