Von dem üppigen jüdischen Leben ist in der Ukraine nach der Shoa, antisemitischen Kampagnen in der Sowjet-Ära und der Ausreisewelle in den 1990er-Jahren nur wenig übriggeblieben. Die verbliebenen jüdischen Gemeinden, divers wie immer, sind unter dem Druck des russischen Angriffskrieges zusammengerückt, wie die gesamte Gesellschaft. Alex Osmolovsky, selber ukrainisch-stämmig, kehrt zu Purim in die Ukraine zurück und dreht dort zwei Jahre lang – die persönliche Beobachtung eines Ausnahmezustands, der mit Resilienz ertragen und mit Leidenschaft gelebt wird. Zwischen den Schatten der Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart, zwischen Alltag, Synagoge und dem Dienst in einer jüdischen Einheit der ukrainischen Armee, lassen uns seine Protagonist:innen an der jüdischen Erfahrung in der heutigen Ukraine teilhaben. Eine Erfahrung, vor deren Hintergrund die Nazismus-Vorwürfe aus dem Kreml zu dem werden, was sie sind: bloßer Hohn.
Der Regisseur über seinen Film: „THE COMMUNITY zeigt die Stärke und Widerstandsfähigkeit der vielfältigen jüdischen Gemeinschaft der Ukraine, die sich durch die Härten des Krieges kämpfen muss. Anhand von persönlichen Geschichten und Interviews mit einer Reihe von Persönlichkeiten zeigt der Film ihre wesentliche Rolle im Kampf der Ukraine und erforscht ihre Erfahrungen inmitten von Nazivorwürfen, die einen Schatten auf das Land geworfen haben. Als Regisseur des Films und jemand, der die Ukraine einst seine Heimat nannte, kehrte ich zurück, um mir ein Bild von dieser gewaltigen Realität zu machen und zu verstehen, warum die jüdische Gemeinschaft die Ukraine trotz allem weiterhin als ihre Heimat ansieht.“ (Zitat: Pressematerial des Weltvertriebs)
[Engl. Originalzitat]: ”THE COMMUNITY captures the strength and resilience of Ukraine’s diverse Jewish community as they navigate the hardships of war. Through personal stories and interviews with a range of characters, the film reveals their essential role in Ukraine’s struggle and explores their experiences amidst accusations of Nazism that have cast a shadow over the nation. As the film’s director and someone who once called Ukraine home, I returned to witness this powerful reality firsthand, seeking to understand why, despite everything, the Jewish community continues to see Ukraine as their home.“ (Quote: press material of world distribution)
Text: Bernd Buder
Vorfilm: BETWEEN THE DITCHES AND RAMPARTS (Viktor Portel, CZ 2024, 38 min)
Im Anschluss an die Filmvorführung am 11. Mai findet ein Q&A mit dem Regisseur Viktor Portel statt.