Anne, die Filmemacherin und Nuri, der Schauspieler, wollen eine Zeitlang im Haus seiner Mutter in Israel verbringen – runterkommen, chillen, arbeiten. Die Sonne scheint, das Haus hat eine Terrasse mit Pool. Die schöne Aussicht wird leider von einer Baustelle gestört, auf der Palästinenser arbeiten. Helikopter kreisen in der Luft, manchmal ertönt ein seltsames Surren. Es ist das Raketenabwehrsystem Iron Dome, das die Bevölkerung vor dem Krieg schützt, erklärt Nuri. Die Gegenüberstellung eines Konzepts von Sicherheit mit martialisch gesicherten Grenzen und eines hochpersönlichen Raums, in dem Grenzen ausgetestet und aufgeweicht werden, ist das Grundkonzept von Henrika Kulls Film: Anne ist zu Besuch in einem Kriegshotspot und doch in einer sicheren Blase. Zwei Menschen aus Deutschland und Israel können sich nicht begegnen, ohne dass Geschichte eine Rolle spielt – aber in den sonnendurchtränkten Tagen am Pool wird auch anderes wichtig. Anne und Nuri kommen sich näher, erkunden Selbstkonzeptionen und gegenseitige Wahrnehmungen, Kollektives und Privates. Der Film begleitet zwei Figuren auf der Suche nach echtem Austausch und Verbundenheit.
Text: Susanne Stern
Am Mi, 19. Juni findet im Anschluss an die Filmvorführungen ein Gespräch mit Regisseurin Henrika Kull und Hauptdarstellerin Liliane Amuat statt.
Am Do, 20. Juni ist Regisseurin Henrika Kull für ein Gespräch anwesend.
Am Fr, 21. Juni und Sa, 22. Juni ist Hauptdarsteller Dor Aloni für ein Gespräch anwesend.