23.01.2024

Cine-Konzert: der Stummfilm "Manasse" von Jean Mihail (1925) mit originaler Musik von Tal Balshai

  1. Januar 18:30 Uhr

"Die Klavierbegleitung zu 'Manasse' ist für mich eine Herzensangelegenheit. Der Film selbst ist ein kulturelles Juwel, und durch die Integration von jüdischen Melodien wollte ich eine Verbindung zu meiner eigenen kulturellen Identität herstellen. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Zuschauer die universelle Sprache der Musik erleben und die Tiefe der Filmhandlung auf einer emotionalen Ebene erfassen können." (Tal Balshai)

Wann: Dienstag, den 30. Januar 2024, um 18:30 Uhr
Wo: Die Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland
(Dorotheenstraße 62·66, 10117 Berlin)
Der Teilnahme ist kostenfrei, im Rahmen der Verfügbarkeit der Sitzplätze, und erfolgt auf Reservierungsbasis unter der E-Mail-Adresse: anmeldung@rki-berlin.de.

Das Rumänische Kulturinstitut "Titu Maiorescu" Berlin und die Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland laden herzlich zu einem Cine-Konzert im Rahmen des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Holocaust ein. Der diesjährige Fokus liegt auf der Bedeutung der weitreichenden Aufklärung der Öffentlichkeit über die Kultur und Geschichte der rumänischen Juden.

Im Vorspann wird Dr. Felicia Waldman eine kurze Einführung in den sozialen und historischen Kontext der Entstehung des Theaterstücks geben, das dem Film Manasse zugrunde liegt. Sie wird die Herausforderungen beleuchten, denen sich die jüdische Gemeinschaft in Rumänien in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gegenübersah. Bernd Buder, der Programmleiter des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg, wird zudem über den jüdischen Film und dessen Wahrnehmung in Deutschland sprechen. (Vorträge in englischer Sprache)
Darüber hinaus wird ein kurzes Video "In memoriam Dan M. Schlanger" gezeigt, das 2023 erstellt wurde (Produzent: Arpad Harangozo, Videoschnitt: Andreea Serpe, Drehbuch: Daniela Simona Macovei). Dieses Video ist eine Zusammenfassung des Lebens und der Persönlichkeit des rumänisch-israelisch-kanadischen Regisseurs, Schauspielers und Filmproduzenten, der zuvor das Jüdische Filmfestival in Bukarest geleitet hat und im Jahr 2023 tragisch verstorben ist.

Der Film Manasse ließ sich von dem gleichnamigen Theaterstück von Ronetti Roman (1853-1908) inspirieren. Der Film, der zum Teil in der Stadt Fălticeni spielt und religiöse Intoleranz zum Thema hat, ist äußerst dramatisch und visuell bemerkenswert und hat als Hintergrund eine schöne Liebesgeschichte zwischen einem Rumänen, Matei Frunza, und einer Jüdin, Lelia, der Enkelin von Manasse Cohen. Als "Film des Jahres" gefeiert, wurde der Stummfilm Manasse unter der Regie von Jean Mihail bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1925 zu einem Meilenstein in der Geschichte des rumänischen Films.

Tal Balshai, Pianist, Komponist und Arrangeur, studierte klassisches und Jazz-Klavier in Jerusalem, Berlin und New-York. Erfolgreiche Konzerte führen ihn als Pianist und Begleiter an weltweit bedeutende Spielstätten, wie die Mailänder Scala, die Staatsopern von Hamburg, Berlin und Wien, in das Teatro Real in Madrid oder anlässlich der Festspiele nach Salzburg. Er begleitet Stummfilme vom Klavier und hat für die Bergfilmkomödie „Der große Sprung“ aus dem Jahr 1927 ein Musikalisches Konzept entwickelt unter Verwendung der Filmschlager von W.R. Heymann, dessen Originalpartitur im zweiten Weltkrieg vernichtet wurde. Die Musik und die Texte jüdischer Künstler, die 1933 aus Deutschland vertrieben wurden – von Weill über Eisler bis hin zu Heymann und weiteren Berliner Filmkomponisten der 30er Jahre – prägen seine langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit dem Opernstar Angela Denoke und der Schauspielerin Dagmar Manzel.


Die Vorführung des Films Manasse, mit englischen Untertiteln, findet mit Unterstützung des Nationalen Filmzentrums, des Nationalen Filmarchiv - Rumänische Kinemathek und des Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB).