Sektion KINO FERMISHED

The Illegals

  • Meyer Levin
  • PS/IL
  • 1950 (2019 restauriert)
  • 77

Jüdische Geflüchtete, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg versuchen, illegal nach Palästina zu gelangen: Der einzigartige Film ist gleichzeitig Spielfilm und historische Quelle. Er zeigt die unmittelbare Nachkriegszeit und die Dramatik der Flucht. Die Geflüchteten-trecks über die Alpen wie auch die Überfahrt auf dem Schiff sind dokumentarische Aufnahmen aus dem Jahr 1947.

Ende 1947 drehte der amerikanische Kriegsberichterstatter und Schriftsteller Meyer Levin das Docudrama, während er jüdische Geflüchtetengruppen begleitete, die illegal die schwierige und gefährliche Reise aus den DP-Camps in Deutschland nach Palästina unternahmen: Sie gingen zu Fuß über die Alpen und gelangen auf dem überfüllten Schiff „The Unafraid“ nach Palästina. Levin ergänzte die dokumentarischen Bilder, um eine fiktive Nebenhandlung, die ein junges Paar zeigen, Sara und Mika Wilner. Sara wird gespielt von seiner Frau Tereska Torres, die Beobachtungen und Eindrücke des Drehs in einem Tagebuch festhielt, das 2004 vom Jüdischen Museum Berlin veröffentlicht wurde.


Vorfilm REMINESZENZEN AUS DEUTSCHLAND (Jonas Mekas, US/LT 2012, 21 min)


Der Film wird gezeigt im Rahmen der
Matineé in Kooperation mit dem Centrum Judaicum: 80. Jahrestag des Kriegsendes

Am 8. Mai zeigen wir in einer Matineé ein Programm anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes gezeigt. Der Tag markiert nicht nur die Niederlage Nazi-Deutschlands, sondern auch den Beginn der unmittelbaren Nachkriegszeit, die geprägt war von Migrationsbewegungen, Auf- und Umbrüchen. Diesen widmet sich das Programm.
Die Veranstaltung ist die letzte in einer gemeinsamen Reihe mit dem Centrum Judaicum. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Knut Elstermann und Lea Wohl von Haselberg statt.
Sprache: Deutsch


Credits

Originalitel The Illegals

Internationaler Titel The Illegals

Deutscher Titel The Illegals

JFBB Sektion KINO FERMISHED

  • Regisseur Meyer Levin

Land/Länder PS/IL

Jahr 1950 (2019 restauriert)

Dauer 77


Portrait of Meyer Levin

Meyer Levin

BIO Geboren am 5. Oktober 1905 in Chicago, Illinois; gestorben am 9. Juli 1981 in Jerusalem) war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Sein umfangreiches Werk reicht von sozialkritischen, historischen und dokumentarischen Romanen zu fiktionalen wie nichtfiktionalen Werken über das Judentum, Israel und den Holocaust. Die Literaturwissenschaft betrachtet seine 16 Romane vor allem im Kontext der proletarischen amerikanischen Literatur der 1930er-Jahre wie der jüdisch-amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Levin war nach 1955 in einen jahrelangen Rechtsstreit über eine von ihm verfasste Bühnenadaption von Anne Franks Tagebuch verwickelt, die Gegenstand mehrerer Studien geworden ist.