Sektion Wettbewerb Spielfilm

Pink Lady

  • Nir Bergman
  • IL, IT
  • 2024
  • 107

Bati und Lazer sind glücklich verheiratete Mitglieder der ultraorthodoxen Gemeinschaft Jerusalems. Doch dann tauchen Erpresser-Fotos auf, auf denen Lazer einen anderen Mann küsst. Bati hilft ihrem Mann und tut alles, damit der Vorfall in der Gemeinschaft nicht öffentlich wird. Doch gleichzeitig entdeckt sie in sich selbst eine unerfüllte Sehnsucht nach sexueller Befreiung.

Alles scheint in Ordnung für die Mikwe-Mitarbeiterin Bati und den Jeschiwa-Studenten Lazer, Eltern dreier Kinder. Bis die Fotos Bati mit einer ungeahnten Wahrheit konfrontieren, das Ehepaar unter Druck setzen und Gewissheiten in Frage stellen. Er hat Schulden und wird von seinen Gläubigern erpresst und terrorisiert. Trotz ihrer tiefen Verunsicherung und aus Liebe zu Lazer entscheidet sich Bati, ihm zu helfen – sowohl dabei, das benötigte Geld aufzutreiben als auch auf seinem Weg der „Heilung“, den die ultraorthodoxe Gemeinschaft für Homosexuelle vorsieht. Doch eine neue Freundin und die „Pink Lady“ – eine Figur aus einer pornografischen Bildergeschichte – wecken in ihr eine unerfüllte Sehnsucht und den Drang nach Befreiung.

Regisseur Nir Bergman inszeniert die bewegende Geschichte einer Ehe, die im eigenen Schweigen und religiösen Vorschriften gefangen ist. Dabei ist es auch der hervorragenden Leistung der beiden Hauptdarsteller:innen Nur Fibak (Bati) und Uri Blufarb (Lazer) zu verdanken, dass der Film Tabus enttabuisiert, ohne sie direkt anzusprechen. Ein Film über eine zutiefst ehrliche, aber auch unmögliche Liebe und über Tabus in einer religiösen Gemeinschaft.

Text: Merlin Webers


Am 7. und 8. Mai findet nach der Filmvorführung ein Q&A mit der Drehbuchautorin Mindi Ehrlich statt.


Credits

Originalitel Pink Lady

Internationaler Titel Pink Lady

Deutscher Titel Pink Lady

JFBB Sektion Wettbewerb Spielfilm

  • Regisseur Nir Bergman

Land/Länder IL, IT

Jahr 2024

Dauer 107