Alles scheint in Ordnung für die Mikwe-Mitarbeiterin Bati und den Jeschiwa-Studenten Lazer, Eltern dreier Kinder. Bis die Fotos Bati mit einer ungeahnten Wahrheit konfrontieren, das Ehepaar unter Druck setzen und Gewissheiten in Frage stellen. Er hat Schulden und wird von seinen Gläubigern erpresst und terrorisiert. Trotz ihrer tiefen Verunsicherung und aus Liebe zu Lazer entscheidet sich Bati, ihm zu helfen – sowohl dabei, das benötigte Geld aufzutreiben als auch auf seinem Weg der „Heilung“, den die ultraorthodoxe Gemeinschaft für Homosexuelle vorsieht. Doch eine neue Freundin und die „Pink Lady“ – eine Figur aus einer pornografischen Bildergeschichte – wecken in ihr eine unerfüllte Sehnsucht und den Drang nach Befreiung.
Regisseur Nir Bergman inszeniert die bewegende Geschichte einer Ehe, die im eigenen Schweigen und religiösen Vorschriften gefangen ist. Dabei ist es auch der hervorragenden Leistung der beiden Hauptdarsteller:innen Nur Fibak (Bati) und Uri Blufarb (Lazer) zu verdanken, dass der Film Tabus enttabuisiert, ohne sie direkt anzusprechen. Ein Film über eine zutiefst ehrliche, aber auch unmögliche Liebe und über Tabus in einer religiösen Gemeinschaft.
Text: Merlin Webers
Am 7. und 8. Mai findet nach der Filmvorführung ein Q&A mit der Drehbuchautorin Mindi Ehrlich statt.