Eid wird von Albträumen und Schuldgefühlen heimgesucht, von Arbeitskollegen schikaniert und von seiner Familie missverstanden. Der Wunsch, seine Heimat Rahat zu verlassen und gemeinsam mit seiner großen Liebe die Pariser Theater zu erobern, wird zerstört, als seine Eltern ihn zu einer arrangierten Heirat zwingen. In Skype-Gesprächen mit seiner heimlichen und ebenfalls verheirateten Freundin Dounia, die in Paris lebt, schöpft er Hoffnung, im Schreiben findet er Zuflucht. Immer wieder kehrt er an die Stelle zurück, an der er vor langer Zeit Opfer eines sexuellen Übergriffs wurde: eine Höhle – Ursprung seines Traumas und seiner Inspiration. Zwischen den Forderungen der neuen Ehefrau, den Vorwürfen des Vaters und dem täglichen Mobbing auf der Baustelle sucht er einen Ausweg und muss sich fragen, was Freiheit überhaupt bedeutet.
EID ist der erste Langspielfilm eines beduinischen Filmemachers in Israel. Yousef Abo Madegem gelingt ein hoch emotionales und in Teilen auch psychologisches Sozialdrama, das einen Einblick in das einsame Innere eines jungen, traumatisierten Mannes gibt. Dabei erzählt die Geschichte auch von den Lebensumständen der beduinischen Community – einer Minderheit in Israel. Schauspieler Shadi Mar’is stellt Eids Konflikt zwischen rebellischer Gleichgültigkeit, sensibler Offenheit und wütender Zurückhaltung beeindruckend dar.
Text: Merlin Webers
Weitere Vorführung
Do, 8. Mai, 18:00
BÜRGERBILDUNGSZENTRUM AMADEU ANTONIO
(Puschkinstraße 13, 16225 Eberswalde)