Sektion Wettbewerb Dokumentarfilm

8th Day of Khamsin

  • Zvika Gregory Portnoy
  • PL, IL
  • 2024
  • 77

Ende der 1950er-Jahre: Der Wüstenwind Khamsin macht mit heißer, staubiger Luft das Leben im jungen Israel schwer. Auch dem „polnischen James Dean“ Marek Hłasko bläst er ins Gesicht. In einer aufwändigen Collage folgt der Film dem polnischen Schriftsteller und verwischt dabei die Grenzen zwischen Geschichte und Auto-/Fiktion.

Nachdem der aufmüpfige junge Literaturstar Marek Hłasko die Volksrepublik Polen als „Verräter der Sozialismus“ verlassen musste, irrte er durch die Welt. 1959 verschlug es ihn nach Israel, wo er das Schicksal des jungen Landes sowie sein eigenes literarisch verarbeitete. Wie in Polen interessierte er sich vor allem für die Schattenseiten der Gesellschaft – die Kriminellen, die Trinker, die Prostituierten.

Angelehnt an Hłaskos sozialkritischen Roman „Der achte Tag der Woche“ konstruiert Portnoy 60 Jahre später eine „wahre Fiktion“. Er arbeitet in einer Collage aus Texten des Autors, dokumentarischem Filmmaterial, Artikeln und Fotos einerseits diese kurze Episode aus Hłaskos Leben auf, erzählt dabei aber auch den schwierigen Werdegang des jungen jüdischen Staates.

Aus einer unüberschaubaren Masse an Material formt Portnoy eine Geschichte von Hłaskos Ankunft, Über-/Leben, Scheitern und Ausreise, wie dieser sie sie selbst geschrieben haben könnte, und schildert zugleich die Verwerfungen dieser Epoche.

Text: Rainer Mende


Nach der Filmvorführung am 8. Mai im Filmkunst66 findet ein Q&A mit Regisseur Zvika Greogory Portnoy statt.


Credits

Originalitel 8th Day of Khamsin

Internationaler Titel 8th Day of Khamsin

Deutscher Titel 8th Day of Khamsin

JFBB Sektion Wettbewerb Dokumentarfilm

  • Regisseur Zvika Gregory Portnoy

Land/Länder PL, IL

Jahr 2024

Dauer 77


Portrait of Zvika Gregory Portnoy

Zvika Gregory Portnoy